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Archiv 2007

15.11. 2007, 19:30 Uhr
Julia Franck
Die Mittagsfrau. Roman. S. Fischer Verlag

In der Reihe Neue deutsche Literatur
1945. Stettin. Der Krieg ist gerade zu Ende. Helena hat mit ihrem Sohn Peter endlich Platz gefunden in einem Zug in den Westen. Da geschieht das Unfassbare. Mit großartigem Spürsinn verfolgt Julia Franck die Beweggründe einer dramatischen Lebensgeschichte in einer ungewöhnlichen Zeit.
Die soeben mit dem Deutschen Buchpreis 2007 ausgezeichnete Villa Massimo – Stipendiatin erzählt einen beeindruckenden Familienroman, ein eindringliches Zeitepos und die Geschichte einer faszinierenden Frau.
„Das Buch überzeugt durch sprachliche Eindringlichkeit, erzählerische Kraft und psychologische Intensität.“ So die Begründung der Jury.
Moderation: Rudolf Müller (Juror Deutscher Buchpreis)

Heine (außer) Haus präsentiert:
08.11. 2007, 19:30 Uhr
Martin Walser
Leben und Schreiben. Tagebücher II 1963-1972. Rowohlt
Der große Martin Walser kommt nach Düsseldorf. Im Gepäck hat er den zweiten Band seiner Tagebücher, die nahtlos an den ersten Band anschließen. Reisen Sie mit diesem außergewöhnlichen Chronisten, Wortschöpfer und Formulierungskünstler durch seine Beobachtungen unserer Zeit.“Martin Walsers Tagebücher sind eine Fundgrube brillanter Etüden, Miniaturen, Aphorismen und kryptischer Andeutungen“ (Martin Halter, FAZ)
Moderation: Lothar Schröder (Literaturredakteur Kulturressort Rheinische Post)
Ort: Schauspielhaus Düsseldorf, Großes Haus

05.11. 2007, 19:30 Uhr
Michael Frayn
Gegen Ende des Morgens. Roman. Doerlemann Verlag

In der Reihe Literatur der Nachbarn
Fleet Street, ‚Swinging London’ und Ende der sechziger Jahre. Während draußen ein dunkler Morgen heraufdämmert, erhellt sich für den Ressortleiter John Dyson plötzlich die Chance, seinen lebenslangen Traum vom großen Fernsehruhm zu verwirklichen. Sein Mitarbeiter Bob hingegen kämpft gegen die nicht weniger dramatisch heraufdämmernden Gefahren der Damenwelt. Eine brillante Komödie, temporeich und mit einer gehörigen Portion britischen Humors erzählt.
Der Londoner Dramatiker, Romancier, Drehbuchautor und Übersetzer Michael Frayn hat mit seinem ‚Fleet-Street-Roman’ ein legendäres Buch geschaffen, das schon jetzt als Klassiker des Londoner Zeitungsmilieus gefeiert wird.
„Einer der klügsten britischen Schriftsteller“ (Frank Schirrmacher, FAZ)
Moderation: David Eisermann (freier Journalist, u.a. WDR 3)


23.10. 2007, Mo, 19:30 Uhr
Ippolito Nievo
Bekenntnisse eines Italieners. Roman. Manesse Verlag
Neuübersetzung von Barbara Kleiner

In der Reihe Stipendiaten der Kunststiftung NRW im Gespräch

Ippolito Nievo (1831-1861) schuf mit seinen ‚Bekenntnissen’ einen der spannendsten Romane der italienischen Romantik, ein schillerndes Beispiel experimenteller Verve. Schauplatz ist das Italien am Vorabend der nationalen Einigung. Nievos ‚Bekenntnisse’ zeichnen ein epochales Geschichtsbild, aber auch ein Panoptikum phantastischer Abenteuer und Randschicksale, humorvoll, hochamüsant und genial erzählt.
Für ihre erstmals vollständige, wunderbare Neuübersetzung dieses Jahrhundertwerks der italienischen Literatur hat Barbara Kleiner den Übersetzerpreis der Kunststiftung NRW erhalten.
Moderation: Prof. Dr. Vittoria Borsò (Heinrich Heine Universität Düsseldorf, Romanistik)

22.10. 2007, Mo, 19:30 Uhr
Rüdiger Safranski
Romantik, Eine deutsche Affäre. Carl Hanser Verlag

Rüdiger Safranski, u.a. bekannt durch das gemeinsam mit Peter Sloterdijk ausgerichtete ‚Philosophische Quartett’ im ZDF, liest aus seinem großartigen Buch über eine Grenzen sprengende Epoche: ‚Romantik’ verhandelt nicht nur die Geschichte einer als urdeutsch angesehenen Angelegenheit. Mit Stationen bei alten Bekannten wie Fichte, Novalis und Schelling führt uns Safranski durch die rasante Karriere des ‚Imaginären’. Der zuletzt mit dem Hölderlin-Preis ausgezeichnete Philosoph legt nach seiner fulminanten Schiller-Biographie nun ein fesselndes Buch über eine Entdeckung vor, die mit ihm als „die große Lust, ‚Ich’ zu sagen“, gelten kann.
Moderation: Prof. Dr. Jochen Hörisch (Universität Mannheim, Neuere deutsche Literatur und qualitative Medienanalyse)


20.10. 2007, Sa, 18:30 Uhr
Arpad Dobriban zu Gast im Heine Haus
Monumente – Der große Koch des 19. Jahrhunderts
Ein Projekt von Arpad Dobriban über Marie-Antonin Carême

Kunstgenuss mal ganz buchstäblich: Der Düsseldorfer Künstler Arpad Dobriban bittet zu Tisch. Gemeinsam mit der Bildhauerin Sonja Alhäuser lädt er zu einem außergewöhnlichen Abendessen.
Marie-Antonin Carême ist der Begründer der Großbürgerlichen Küche des 19.Jhd und sein Werk ist die Quelle für dieses Fest der Sinne. Nach 200 Jahren liegt „Die Kunst der französischen Küche im XIX. Jahrhundert“ zum ersten Mal auf Deutsch vor. Anderthalb Jahre lang übersetzte Mika Mishouri die umfangreiche Rezeptsammlung und Carêmes brillant formulierte Kritik an seinen Zeitgenossen.
Arpad Dobriban kocht für Sie ein mehrgängiges Menu nach Originalrezept, Sonja Alhäuser baut Beispiele von Carêmes Pâtisserie-Architektur nach, die Sie sich auf der Zunge zergehen lassen können und Schauspieler Matthias Scheuring liest während des Essens ausgewählte Passagen aus Carêmes Betrachtungen zur Kochkunst. Eine Premiere! Veranstalter: Arpad Dobriban in Kooperation mit Müller & Böhm Literaturhandlung


13.10. 2007, Sa, 18:15 Uhr
Josef Haslinger
Das Vaterspiel. Roman. S. Fischer Verlag

Lesung mit anschließender Podiumsdiskussion zu dem Thema: „Und ist so gut, als wär es nicht gewesen“ (Goethe). Von der Zerstreuung der Erinnerung.
‚Das Auditorium’ tagt mit seinem XIII. Symposium im Heine Haus. Vor der abschließenden Podiumsdiskussion hat der österreichische Autor Josef Haslinger das literarische Wort.
Sein ‚Vaterspiel’ befragt das Gedächtnis – und erhält erstaunliche Hinweise. In einer bemerkenswerten Verknüpfung von Fiktion und Fakten kreuzt er die Geschichten drei verschiedener, sich nie begegnender Familien, deren Erleben, Erinnern und Vergessen im Bannkreis der Geschichte Gestalt annehmen.
Gesprächsteilnehmer: Prof. Dr. Josef Haslinger, Prof. Dr. Hans. J.
Markowitsch, Prof. Dr. med. Dr. Heinz Schott, Prof. Dr. Harald Welzer


27.09. 2007, 19:30 Uhr
Roswitha Haring
Das halbe Leben. Erzählungen. Ammann Verlag

In der Reihe Stipendiaten des Landes NRW im Gespräch
Von Kindheit und Jugend in einer Umwelt muffiger Biederkeit handelt das neue Buch der mit dem aspekte-Literaturpreis 2003 ausgezeichneten Autorin und Kulturwissenschaftlerin Roswitha Haring. In vierzehn Erzählungen schildert „Das halbe Leben“ beklemmend die wortkarge Langeweile und den sanften Horror des Alltags.
Die 1960 geborene gebürtige Leipzigerin lebt heute in Köln und schlägt in ihrem zweiten Buch auch literarisch einen gesamtdeutschen Bogen: In ihren fragilen und detailgenauen Erzählungen wird ein Stück deutscher Vergangenheit sichtbar, von der Autorin mit einer bestechenden Mischung aus Poesie und Genauigkeit eingefangen.
„Eigenwillig ist ihr Stil, fern aller mainstreams, auf den ersten Blick schlicht, doch konzentriert.“ (Anja Hirsch/WDR 3 Mosaik)
Moderation: Martin Krumbholz (freier Journalist, u.a NZZ, FR, Die Zeit)

25.09. 2007, 19:30 Uhr
Barbara Bongartz im Gespräch mit Ingrid Bachér

In der Reihe Nähe und Ferne
Das Spannungsverhältnis von Nähe und Ferne ist als literarischer Topos so alt wie die Literatur selbst. Sehnsucht und Ankommen, Aufbruch, Nomadentum und Sesshaftigkeit: auch Heinrich Heine wusste nicht nur ein Lied davon zu singen. Im Heine Haus stellen sich zwei vertraute Autorinnen in sehr persönlicher Weise diesem Spannungsfeld. Barbara Bongartz befragt Ingrid Bachér über den ‚anderen’ Ort und seine Bedeutung für das eigene Schreiben. Dieser Ort ist für Ingrid Bachér u.a. Italien, ein Land, das nicht nur den geographischen Hintergrund ihres Buchs „Sieh da, das Alter“ darstellt. Die in Rostock geborene Urenkelin Theodor Stroms lebt in Italien und in Düsseldorf. Barbara Bongartz, gebürtige Kölnerin, lebt nach Stationen in Düsseldorf, New York und Paris heute in Berlin. Ihr letztes Buch, „Der Tote von Passy“, feiert als „eindringlicher Roman über die Frage nach der eigenen Identität“ großen Erfolg. (F.v. Lovenberg/FAZ)

24.09. 2007, 19:30 Uhr
Nicholas Shakespeare
Sturm. Roman. Mare Verlag

In der Reihe Literatur der Nachbarn
Sturm vor Wellington Point an der tasmanischen Küste: Unter Einsatz ihres Lebens retten Merridy und Alex den jungen Kish aus den Wogen der wütenden See. Schnell wird der Gerettete zum Prüfstein der kinderlosen Ehe des nur scheinbar in ruhigem Glück lebenden Paars. Ein Buch, das von der Wucht des Schicksals und der Kraft der Liebe vor der fremdartigen Kulisse einer Insel am Ende der Welt erzählt.
Das bewegende Eheportrait „Sturm“ ist ein neues Meisterstück des durch seine Bruce-Chatwin-Biographie international bekannt gewordenen Autors Nicholas Shakespeare.
Ein „Meisterwerk eines großen Schriftstellers unserer Zeit.” (The Guardian).
Moderation: Hajo Steinert (Deutschlandfunk Köln, Chefredakteur für Kulturelles Wort und Literatur)

Der altstadtherbst zu Gast im Heine Haus
21.09. 2007, 21:00 Uhr
Mein Glenn Gould.
Eine Mitmach-Collage aus Musik, Wort und Film.

Glenn Gould, der 1932 geborene Pianist, Komponist, Essayist, Musik- und Hörspielautor war der große Verweigerer des Klassik-Zirkus: nach spektakulären Erfolgen zog Gould sich schon bald vom Konzertpodium ganz zurück und verbarrikadierte sich im Aufnahmestudio.
Im Heine Haus widmet sich das Kulturfestival altstadtherbst mit einem experimentellen Abend dem exzentrischen Musik-Genie: „Mein Glenn Gould“ macht sich mit dem Publikum auf eine gemeinsame Suche nach der schönsten, der spannendsten – und subjektivsten – Route durch das Lebenswerk des Künstlers. Eine Mitmach-Collage aus Musik, Wort und Film.
Durch den Abend führt der Autor und Musikjournalist Raoul Mörchen. (u.a. WDR)


18.09. 2007, 19:30 Uhr
Claudio Magris
Blindlings. Roman. Carl Hanser Verlag

In der Reihe Literatur der Nachbarn
„Blindlings“ heißt der aktuelle Roman von Claudio Magris, in dem der in Triest geborene Autor, Übersetzer, Universitätsprofessor, Kolumnist und Philosoph erneut seine europäisch ausgerichtete Weitsicht unter Beweis stellt. Magris gilt nicht nur als eine der maßgeblichen intellektuellen Stimmen Italiens, sondern auch als einer der bedeutendsten Kulturphilosophen und Publizisten Europas.
„Blindlings“ erzählt vom Untergang der Illusionen. Über den Zeitraum der letzen beiden Jahrhunderte verknüpft Magris politisch-historische Entwicklungen mit exemplarischen Einzelschicksalen: Ein Roman, der Biographie, Geschichtswerk, Chronik, Phantasiegebilde und Mythos in einem ist.

12.09. 2007, 16:00 – 17:00 Uhr
Lars Gustafsson

Signierstunde
Der große Lyriker, Romancier und Philosoph Lars Gustafsson, der als einer der letzten Universalgelehrten unserer Zeit gilt, macht für eine Signierstunde Station im Heine Haus: In vielen literarischen Gattungen zu Hause, hat der 1936 geborene schwedische Vielschreiber mehr als 60 Bücher veröffentlicht –im letzten Jahr legte der Hanser Verlag fünf seiner Romane unter dem Sammeltitel ‚Risse in der Mauer’ neu auf. Aus seinem umfangreichen Oeuvre ragen besonders Romane wie „Der Tennisspieler“ (1977), „Nachmittag eines Fliesenlegers“ (1991) oder der 2004 veröffentlichte Schlussband seiner Amerika-Trilogie, „Der Dekan“ heraus.
Ein grandioser „Diabolos“, ein „Durcheinanderwürfler von Sinn und Form, von Text und Verstand.“ (Martin Krumbholz/FR)


10.09. 2007, 19:30 Uhr
Birgit Vanderbeke
Die sonderbare Karriere der Frau Choi Roman. S. Fischer Verlag

In der Reihe Neue deutsche Literatur
Der unaufhaltsame Aufstieg der sonderbaren Frau Choi scheint rätselhaft. Sie taucht eines Tages in einem kleinen südfranzösischen Nest auf, eröffnet ein Restaurant und bringt großen Einfallsreichtum nicht nur im Umgang mit Pilzen und Kräutern mit.
Die virtuose Erzählerin Birgit Vanderbeke ist mehrfach preisgekrönt. Sie wurde u. a. mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis, dem Solothurner Literaturpreis und zuletzt mit dem Hans-Fallada-Preis ausgezeichnet.
„Die Vanderbeke’sche Schreibweise ist wunderbar. Es fällt schwer, sich dem ver- führerischen Sog dieser graziösen Sprache zu entziehen.“ (Brigitte Helbling/BZ)

03.09. 2007, 19:30 Uhr
Jürgen Becker
Dorfrand mit Tankstelle Gedichte. Suhrkamp Verlag

In der Reihe Neue deutsche Literatur
Der diesjährige d.lit.-literaturpreis der Stadtsparkasse Düsseldorf geht an den Kölner Autor Jürgen Becker»». Becker zählt zu den herausragenden Größen der deutschen Gegenwartsliteratur und wird mit dem d.lit.-Preis für sein Gesamtwerk gewürdigt. In diesem Jahr begeistert er Kritik und Publikum mit dem zu seinem 75. Geburtstag erschienenen Gedichtband „Dorfrand mit Tankstelle“, der als ‚lyrische Gedächtnisarbeit’ und überraschendes Beispiel einer subtilen ‚Sprach- und Gegenwartserkundung’ gefeiert wird.
„So leicht Beckers Gedichte zu fließen scheinen, so sehr sie Naturbilder beschwören, den Apfel und die Amsel, die Birnbäume und die Schneereste, so leise sie auch sind: Naturlyrik ist das an keiner Stelle. Es geht hier immer um die ganze Wucht von Geschichte.“ (Jochen Schimmang/TAZ)

30.08. 2007, 19:30 Uhr
Albert Vigoleis Thelen, Die Insel des zweiten Gesichts. dtv
Lothar Schröder, Vigoleis – Ein Wiedergänger Don Quijotes. Grupello Verlag

Auch er kämpfte gegen Windmühlenflügel: das gesamte Prosawerk des niederrheinischen Dichters Albert Vigoleis Thelen (1903-1989) erzählt von dem Abenteuer, die Literatur gegen alle Widerstände der Realität zu leben. Lothar Schröder, Literaturredakteur im Kulturressort der Rheinischen Post, hat Thelens Werk unter dem Aspekt der Verwandtschaft mit Cervantes’ Don Quijote in einem wissenschaftlichen Essay erforscht und stellt diesen im Heine Haus erstmals der Öffentlichkeit vor.
Ausgewählte Passagen aus Thelens „Die Insel des zweiten Gesichts“ und „Der schwarze Herr Bahßetup“ werden von einem Schauspieler des Düsseldorfer Ensembles vorgetragen.


27.06. 2007, 19:30 Uhr
Klaus G. Gaida
Es fünf aber die.
Edition Erdrand Buchpräsentation
Sprecherin: Mechthild Großmann
In der Reihe Kunst trifft Literatur
„Es fünf aber die“ ist das ungewöhnliche, bibliophile Kunstbuchprojekt des in Belgien lebenden Künstlers Klaus G. Gaida. Die aufwändig erstellte Buchrarität basiert auf dem gleichnamigen Werkzyklus des Künstlers, in dem er vierzehn auf Bierdeckeln vorgefundene anonyme Zeichnungen und Kritzeleien bearbeitet hat. Das Buch bittet dazu ebenso viele international tätige Autoren zu Wort – mit der Vorgabe, auf kunsthistorische Blick-gewohnheiten zu verzichten. Aus diesem ganz besonderen Buch liest die Hamburger Schauspielerin Mechthild Großmann, die u.a. bekannt ist als Staatsanwältin Klemm aus dem „Tatort“ Münster und immer wieder in Pina Bauschs Tanztheater zu bewundern ist. Dem Buch liegt eine Vinylschallplatte bei, auf der Mechthild Großmann aus den beschreibenden Texten liest.
Ein ‚intermediales‘ Buchexperiment, das Ton, Bild und Text zu einem überraschenden Erlebnis verbindet.
Einführung und Moderation: Prof. Dr. Dirk Blothner, Universität Köln

02.07. 2007, 16:00 – 19.30 Uhr
Europäische Sprachen – Kommunikation mit der Welt. (Symposium)
Margo Glantz, Emine Sevgi Özdamar (16:00 bis ca. 18:00)
Ngugi wa Thiong’o, Simon Ortiz, Gabriele Schwab (ab ca. 18:00)

Wie sieht die Zukunft der Vielsprachigkeit in Europa aus? Wie ist der Herausforderung zu begegnen, dem Reichtum der Sprachen und Kulturen im Dialog mit der Welt zu begegnen? Vertreter aus drei Kontinenten präsentieren und diskutieren unterschiedliche Strategien der Erhaltung kultureller Identität und sprachlicher Vielfalt.
Moderation: Prof. Dr. Vittoria Borsò

03.07. 2007, 19:30 Uhr
Markus Lüpertz / Durs Grünbein
Frau und Hund – Zeitschrift für Kursives Denken. (Richter Verlag)

In der Reihe Kunst trifft Literatur
Die Begegnung von Kunst und Literatur im Blickwinkel ‚schräg-dialogischen‘ Denkens ist das Anliegen der Literaturzeitschrift „Frau und Hund“. Herausgeber der Hefte ist der in Berlin, Karlsruhe, Florenz und Düsseldorf lebende Künstler Markus Lüpertz, der seit 1986 eine Professur an der hiesigen Kunstakademie innehat und seit 1988 zugleich Rektor des Instituts ist. Gemeinsam mit dem für Frau und Hund schreibenden Dresdner Autor und Büchner-Preisträger Durs Grünbein stellt er die bereits in der Villa Massimo und im Centre Pompidou präsentierte Zeitschrift vor, die mit Beiträgen von Autoren wie László Krasznahorkai, Joachim Sartorius oder Frank Stella „dem ‚optischen Terror‘ einer ‚stummen Welt‘ das Brodeln zurückerstatten möchte“. (Ingeborg Harms, FAZ)

21.06. 2007, 19:30 Uhr
Antje Rávic Strubel, Kältere Schichten der Luft.
(Roman. S. Fischer Verlag)

In der Reihe Neue deutsche Literatur
In ihrem für den Preis der Leipziger Buchmesse 2007 nominierten Roman führt die gebürtige Potsdamerin Antje Rávic Strubel Leser und Protagonisten in ein Abenteuercamp in Schweden, bevölkert von Aussteigern, Freaks und Ruhelosen. Es kommt zu Bewegungen, zu leidenschaftlichen Begegnungen, und dramatischen Konflikten. Albtraum oder Wunschtraum? Zeitebenen und Perspektiven wandeln sich und die Identitäten scheinen zu verschwimmen in der schwedischen Sommernacht.
Ein „Sprachzauberkunststück“, bei dem das „allmähliche Verschwinden des Bodens unter den Füßen zur Leseerfahrung wird“. (Heinrich Detering, FAZ)

12.06. 2007, 19:30 Uhr
Daniel Hoffmann, Lebensspuren meines Vaters.
Eine Rekonstruktion aus dem Holocaust. (Wallstein Verlag)

Daniel Hoffmann, Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Heinrich-Heine Universität Düsseldorf rekonstruiert in seinem beeindruckenden Buch nicht nur die Geschichte seines Vaters Paul Hoffmann, der Auschwitz überlebte, seine Erinnerungen aber nicht mehr selbst zu Papier bringen konnte.
Aus den Dokumenten, Aufzeichnungen, Briefen und Gesprächen seines Vaters entsteht ein großartiges persönliches Geschichtsbuch, das über das Lebenszeugnis Paul Hoffmanns hinaus eindrucksvoll vom Menschsein im 20. Jahrhundert erzählt.

17.06. 2007, 12:00 bis 18:00 Uhr (Sonntag)
Offenes Heine Haus am Tag der Architektur 2007:
Das Architekturbüro Miksch + Rücker Architects zum Umbau des Heine Hauses.

Zum diesjährigen Tag der Architektur, an dem traditionell Leistungen von Architekten, Innenarchitekten, Landschaftsarchitekten und Stadtplanern der Öffentlichkeit präsentiert werden, hat das Heine Haus besondere und vertraute Gäste: Als Referenzprojekt stellt das Architekturbüro Miksch + Rücker Architects Planung und Durchführung des Umbaus des Heine Hauses vor. Hartmut Miksch, der Präsident der Architektenkammer NRW, ist selbst anwesend. Eine eindrucksvolle Begegnung mit der Verwandlung eines historischen Hauses, das seinem ursprünglichen Zustand wieder angenähert wurde.

23.05.2007, 19:30 Uhr
Johannes Willms
St. Helena. Kleine Insel, großer Wahn. (marebuchverlag)

Für sein neues Buch ist Johannes Willms nach St. Helena gereist, jener kleinen Insel im Südatlantik, auf der 1815 Napoleon in die Verbannung ging. Willms geht auf eine fesselnde Spurensuche in diesem geografischen Außenposten der Weltgeschichte und wirft einen verblüffenden Blick auf Napoleons End-station.
Johannes Willms leitete die Redaktion aspekte beim ZDF und war Feuilletonchef bei der Süddeutschen Zeitung, für die er heute als Kulturkorrespondent aus Paris berichtet.

30.05.2007, 19:30 Uhr
Ariane Breidenstein, Und nichts an mir ist freundlich
Paul Brodowsky, Die blinde Fotografin
Thomas Melle, Raumforderung
Kevin Vennemann, Mara Kogoj
Romane/Erzählungen (Suhrkamp Verlag)

In der Reihe Neue deutsche Literatur
Eine außergewöhnliche Veranstaltung: Vier junge Autoren des Suhrkamp Verlages stellen lesend und im Gespräch ihre literarischen Werke vor. Ariane Breidensteins Und nichts an mir ist freundlich ist ein Text wie ein Wutanfall, in Paul Brodowskys Erzählband Die blinde Fotografin konkurrieren Wahrnehmung und Wahnvorstellung, Raumforderung von Thomas Melle folgt den Vernetzungen und Verästelungen dieser Welt, Kevin Vennemanns Roman Mara Kogoj macht deutlich, dass auch Geschichte individuell ist und vom persönlichen Standpunkt abhängt.
Vier literarische Ausnahmetalente. Bei der Veranstaltung im Heine Haus kann man sich überzeugen, ob wirklich nichts an ihnen freundlich ist.

05.06. 2007, 19:30 Uhr
Yoko Tawada
Sprachpolizei und Spielpolyglotte. Literarische Essays.
Konkursbuch Verlag Claudia Gehrke

Nichts Geringeres als einen Einblick in das Wesen der Sprache gewährt Yoko Tawada in ihrem neuen Buch. Ein Sprachbuch also, das sowohl spielerisch als auch politisch reflektierend die Beweglichkeit der Worte zwischen den Welten und Kulturen schildert. Ein Kaleidoskop sinnlich erfahrbarer Sprachschichten, ein Wortkunstwerk, das nebenher die Verwandtschaften und Differenzen der Kulturen spürbar werden lässt. Die in Tokyo geborene Autorin lebt seit langem in Deutschland und wurde bereits mehrfach ausgezeichnet.
„… am Ende hört man plötzlich wieder auf den Klang bestimmter Wörter, sieht das, was man schon lange nicht mehr ansah, mit neuen Augen…“ (Die WELT)


08.05.2007, 19:30 Uhr
Peter Kurzeck
Oktober und wer wir selbst sind. Roman. Stroemfeld Verlag

In der Reihe Neue deutsche Literatur
Das neue Buch von Peter Kurzeck ist eine autobiografisch-poetische Chronik. Es führt den Leser in dichter Sprache durch einen Frankfurter Herbst im Jahre 1983, als sei dieser ein einziger langer Tag. Eine minutiöse Beschreibung von Wirklichkeit.
„Über das Autobiographische hinaus entsteht eine faszinierende Zeitgeschichte” Norbert Wehr, WDR
Moderation: Rudi Deuble, Stroemfeld Verlag


14.5.2007, 19:30 Uhr
Oswald Egger
nihilum album. Lieder & Gedichte. Mit CD, Suhrkamp Verlag

In der Reihe Neue deutsche Literatur
Oswald Egger, soeben mit dem Christian-Wagner-Preis ausgezeichnet, legt 3650 quasi heimatlose Lieder und Gedichte vor. „Man sollte sie aufgeschlagen auf dem Tisch zur Benutzung anbieten, man sollte sie unterwegs lesen, im Freien oder während der Fahrt durch Stadt- und Naturlandschaften.“ Christina Weiss


26.04.2007, 19:30 Uhr
Werner Spies

In der Reihe Zeitzeugen
Mehrfach ausgezeichnet und mit internationalem Renommee ist Werner Spies einer der bedeutendsten Kunstwissenschaftler seiner Zeit. Von 1975 bis 2002 war er Professor an der Kunstakademie Düsseldorf. Seine Buch-Veröffentlichungen zählen zu den Standardwerken über Kunst. Im Heine Haus berichtet er von seinen spannenden Begegnungen mit Künstlern und Kunstschaffenden.

10.04.2007, 19:30 Uhr
Andreas Gursky: 
Bertram Job
Schwer gezeichnet – Geschichten vom Boxen. 
Die Werkstatt Verlag)
In der Reihe Kunst trifft Literatur
Der weltweit renommierte Düsseldorfer Fotograf Andreas Gursky stellt mit dem Sport-Journalisten Bertram Job einen seiner Lieblingsautoren vor. Gursky, von dem auch eine Fotoarbeit im Heine Haus hängt, präsentierte seine Fotos unter anderem im Museum of Modern Art in New York und steht mit seinem Werk derzeit im Haus der Kunst München im Scheinwerferlicht. Einen Blick hinter das Scheinwerferlicht werfen Bertram Jobs spannende Geschichten aus der Welt des Boxens. Jobs Reportagen erscheinen u.a. in der Süddeutschen Zeitung, FAZ und Die Zeit. Ein schwergewichtiger Abend im Heine Haus.

03.04.2007, 19:30 Uhr
Thomas Lang
Unter Paaren. Roman. C.H.Beck Verlag

In der Reihe Neue deutsche Literatur
„Alles muss raus!“, stellt Thomas Lang seinem neuen Roman Unter Paaren voraus. Der Bachmann-Preisträger schickt seine Protagonisten, zwei Paare, in einem Haus am Waldrand ins ‚Beziehungslabor‘. Die beiden Tage im Haus stellen alles auf den Kopf. Der anspielungsreiche Roman läßt eine ganze Tradition anklingen, von Goethes Wahlverwandtschaften bis zu Mike Nichols‘ Film Hautnah.
Moderation: Martin Krumbholz (freier Journalist u.a. NZZ, FR, Die Zeit)


22.03.2007, 19:30 Uhr
Lizzie Doron, Mirjam Pressler
Ruhige Zeiten. Roman Jüdischer Verlag

In der Reihe Jüdische Kulturtage
In ihrem Roman Ruhige Zeiten lässt Lizzie Doron das Einwandererviertel Jad Elijahu im Süden Tel Avivs, in dem sie aufwuchs, wiederauferstehen. Die Autorin erzählt mit erhellendem Witz, wie die Bewohner des Viertels den Widrigkeiten des Lebens begegnen.
Mirjam Pressler, die mehrfach ausgezeichnete Kinder- und Jugendbuchautorin sowie Übersetzerin, übertrug Ruhige Zeiten ins Deutsche.

28.03.2007, 19:30 Uhr
Lena Gorelik
Meine weißen Nächte. Roman. SchirmerGraf Verlag

In der Reihe Jüdische Kulturtage
„Meine weißen Nächste beweist, dass junge deutsche Literatur sowohl Leichtigkeit als auch Tiefe besitzen kann.“ (Süddeutsche Zeitung)

20.03.2007, 19:30 Uhr
Georg Stefan Troller
Lebensgeschichten. Artemis & Winkler Verlag

In der Reihe Jüdische Kulturtage
In seinem neuen Buch Lebensgeschichten zeigt sich Troller wieder als un-
ermüdlicher Menschensammler: Mit Sympathie und zugleich kritischer
Distanz hat er sich mit außergewöhnlichen, extremen oder ausgegrenzten Menschen befasst.


14.03.2007, 19:30 Uhr
Marion Aptroot
Jiddisch heute

In der Reihe Jüdische Kulturtage
Obwohl Jiddisch oft totgesagt wird, spielt die Sprache auch heute eine Rolle. Ein Vortrag von Marion Aptroot, Professorin an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Abteilung für Jiddische Kultur, Sprache und Literatur.

08.03.2007, 19:30 Uhr
Wolf Erlbruch
Ente, Tod und Tulpe. Kunstmann Verlag

In der Reihe SprachBild
In dem neusten Buch von Wolf Erlbruch ist der Tod ein leichtfüßiger Begleiter. In Erlbruchs poetischen Bildern und Geschichten finden die großen Fragen ein-fache Antworten: für Kleine und Große. Bei der Präsentation zum Erstverkaufstag zeichnet der Autor und Illustrator im Gespräch mit seiner Verlegerin den spannenden Entstehungsprozess seines Buches nach. Moderation und Gespräch: Antje Kunstmann

01.03.2007, 19:30 Uhr
Milda Drüke
. Solomon Blue
Bei den Inselbewohnern Papua-Neuguineas
 (Frederking & Thaler Verlag)

Ein Reisebuch im allerbesten Sinne: ein Buch über das Unterwegs-Sein, über die Begegnung mit dem Meer, mit sich selbst; aber auch ein Buch über das Sich-Fügen, das Warten, das Paradox der Zeit – und die Einsicht: Alles ist möglich.

27.02.2007, 19:30 Uhr
Barbara Bongartz
Der Tote von Passy. Roman.Dittrich Verlag
In der Reihe Neue deutsche Literatur
Barbara Bongartz, 1957 in Köln geboren, lebt nach Stationen in Düsseldorf und New York seit 2003 in Berlin. Die Protagonistin in ihrem autobiografischen Roman erhält eines Tages einen versiegelten Brief, in dem ihr mitgeteilt wird, dass ihr leiblicher Vater in wenigen Tagen in Paris auf dem Friedhof von Passy beerdigt wird. Der Autorin gelingt ein eindringlicher Roman, der die Frage nach der eigenen Identität stellt, welche der Leser am Ende doch für sich selbst beantworten muss.

13.02.2007, 19:30 Uhr
Wilhelm Genazino
Mittelmäßiges Heimweh. Roman. Hanser Verlag

In der Reihe Neue deutsche Literatur
Der Büchnerpreisträger Genazino erzählt die Geschichte eines Mannes, der davor erschrickt, dass selbst seine Gefühle nur noch mittelmäßig sind. „Der Roman […] ist auf der Höhe der Genazino-Kunst“ (FAZ).
Moderation und Gespräch: Martin Krumbholz (NZZ)

05.02.2007, 19:30 Uhr
Björn Kuhligk, Jan Wagner
Der Wald im Zimmer. Eine Harzreise. Berlin Verlag

In der Reihe Neue deutsche Literatur
Das Harz-Projekt schlechthin zum 151. Todestag von Heinrich Heine im Februar 2007. Kuhligk und Wagner gehen auf die Pirsch im tiefsten Heinrich-Heine-Land, vorbei an Legionen von Gartenzwergen. In den Gaststeppen röhren die Stoffhirsche, Resopaltische allüberall und in der Ferne erklingt ein einsames Waldhorn: das ist der Harz „wo die frommen Hütten stehen und die freien Lüfte wehen“ (Heine).

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